Chuan Fa
武備志
Wie der Name, so der Kern.
Kenpō aus dem Chinesischen Chuánfǎ ist ein wenig verbreiteter Begriff für Kampfkunst aus Uchināa, er bedeutet »Faustrecht« und besteht aus den Silben ken 拳 und hō 法. Ken steht für „Faust“, im übertragenen Sinne aber auch für „Stil“ oder „Schule“. Ho übersetzt man als „Recht“, „Gesetz“ oder „Methode“. Gesprochen wird „Kempōu“, da n + p im Uchināaguchi 沖縄口, also im Okinawanischen, zu mp und o wird zu ou.
Chuánfǎ bzw. Kenpō bezeichnet keinen Stil oder Schule (abgesehen von moderneren Verwendungen, wie z.B. American Kenpo o.ä.), sondern den Faustkampf im Allgemeinen. Dabei ist das vollständige System des Faustkampfes gemeint, auch wenn davon oft nur partizipiert wird. In den Zeiten, als man in Uchināa begann Kampfkunstorganisationen zu gründen, wurde er von Meistern häufiger benutzt, oft auch in der Verbindung Karate-Kenpō oder Ryūkyū-Kenpō, um auf die chinesischen Wurzeln hinzuweisen, ohne „China“ zu erwähnen. Um in sich in die japanische Gesellschaft politisch korrekt zu integrieren, mußten offensichtliche Verbindungen zu China oder chinesische Einflüsse verschleiert werden (zum japanischen Festland existierte bis zum Zweiten Weltkrieg eine historische bedingte Art Haßliebe − A.d.A.).